Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ist vor allem eines: missverstanden. Zum einen deswegen, weil gar kein Aufmerksamkeitsdefizit vorliegt, da die Aufmerksamkeit Betroffener lediglich durch andere Prozesse gelenkt wird als bei anderen Menschen; zum anderen sind nicht alle offensichtlich hyperaktiv.

Das Wichtigste ist jedoch zu verstehen, dass man ADHS nicht unbedingt als Störung verstehen muss. Es gilt einfach zu verstehen, dass die Gehirne von Menschen mit ADHS weniger gut an die moderne Welt angepasst sind. Oder besser gesagt, die moderne Welt ist leider nicht sehr gut an ADHS angepasst. Alle kennen es, man verliert den Schlüssel oder hat eine emotionale Reaktion auf Kritik oder unangenehme Geräusche. Das ist menschlich!

Bei Personen mit ADHS sind diese und andere Phänomene, wie z.B. Impulsivität oft häufiger oder stärker ausgeprägt. Auch Kreativität, Humor und starke Empathie sind typisch für viele Menschen mit ADHS. Viele, insbesondere die nicht diagnostizierten, machen leider sehr schwierige Erfahrungen in ihrem Leben. Mobbing, Abhängigkeitserkrankungen und Depressionen sind dabei nur ein Teil der schwerwiegenden Probleme, mit denen viele Menschen mit ADHS leider zu kämpfen haben. Aber Sie sind nicht allein damit.